Tom Liwa: “AIE AUO” (featuring Saint Horlitz & Gaismas Masas) (17.9.2021)

„Topic Tom de Terre“ geht in die zweite Runde! Nach einer kleinen Sommerpause macht Tom Liwa mit seiner Digital-Singles-Serie weiter – mit neuem Schwung und der gewohnten Mischung aus Aktuellem und Universellem. Zehn Stücke gibt es bisher (bei den üblichen Streamingportalen und zum Download), zehn weitere werden folgen. Der neue Song „AIE AUO“ entstand aus einer Challenge mit dem Songwriter Raphael Kestler: Zwei Wochen lang schickten die beiden einander Aufgaben zwischen Wendland und Augsburg hin und her – der eine erzählte dem anderen eine Geschichte oder legte ihm eine Melodie hin, die noch einen Text brauchte. So entstanden schnell zehn Lieder, von deren Qualität die zwei selbst überrascht waren. 

Bei „AIE AUO“ war der Ausgangspunkt ein verschwommenes Foto von Raphael, es zeigte eine Familie am Strand. Seit Beginn der „Topic Tom de Terre“-Reihe hatte Tom den Wunsch, einen Song aufzunehmen, den er allein singt und spielt, nur mit der Gitarre. Ganz hat das bei „AIE AUO“ nicht hingehauen, aber zumindest fängt es so an und ist einem dadurch sofort sehr nah. Eine ähnliche Dichte wie bei „FourFiveSeconds“ von Rihanna, Paul McCartney und Kanye West, und natürlich doch ganz anders. Ab dem ersten Refrain kommt Saint Horlitz dazu – ein Glücksfall von Klavierspieler, der jetzt bei den Flowerpornoes manchmal Birgit Quentmeier am Keyboard ersetzt, wenn die verhindert ist. Aus Horlitz‘ Synthesizer wurde auch der Chor Gaismas Masas (lettisch für Schwestern des Lichts) gezaubert. 

Inhaltlich dreht sich „AIE AUO“ gleich um mehrere zurzeit virulente Themen: Können wir unseren eigenen Augen noch trauen, da mit ein paar Mausklicks jede Wirklichkeit verändert werden kann? Der feministische Lieblingsbegriff „Care-Arbeit“ taucht auf und mit ihm die Frage, wie wichtig Sprache fürs Bewusstsein geworden ist. Und dann stellt die letzte Strophe all das in einen viel größeren, zuversichtlichen Zusammenhang (und erklärt nebenbei den Songtitel). „Das ist wahrscheinlich einfach meine rührselige Sicht der Dinge“, so Tom. Man könnte auch sagen: Er weiß halt, dass es neben all den Kleinigkeiten auch noch die weiße Göttin und den großen Geist gibt. Und warum die den Eichhörnchen ein rotes Fell gegeben haben. Aber das ist eine andere Geschichte.